Neuer DAAD-Alumni-Verein an der Universität Belgrad gegründet

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Universität Belgrad: traditionsreiche Hochschule, neuer Alumni-Verein

Forum für Austausch und Netzwerkbildung: Die Alumni-Vereinigung DAKUB setzt sich für die deutsch-serbischen Beziehungen ein. Zudem möchte sie ihren Mitgliedern auch berufliche Perspektiven aufzeigen.

Mit ihrer bis in das Jahr 1808 zurückreichenden Geschichte gilt die Universität Belgrad nicht nur als die älteste Universität Serbiens; sie ist mit rund 4.000 wissenschaftlichen Angestellten und 90.000 Studierenden verteilt auf 29 Fakultäten auch eine der größten und wichtigsten Hochschulen in Südosteuropa. Im aktuellen Shanghai-Ranking der besten Hochschulen der Welt konnte sie sich dank der starken Forschungsleistung in Mathematik und Physik innerhalb der Top 400 platzieren. Seit Kurzem ist die Universität zudem um eine neue Institution reicher: Ehemalige DAAD-Stipendiaten, die von der Belgrader Universität und anderen Hochschulen in Serbien nach Deutschland gingen, haben die DAAD-Alumni-Vereinigung der Universität Belgrad (DAKUB) gegründet. Im November 2014 fand die Gründungsversammlung statt.

Neuer DAAD-Alumni-Verein an der Universität Belgrad gegründet

DAKUB-Gründungsmitglieder: "Glaubwürdige Informationen aus erster Hand" (Foto: DAKUB)

Der Verein, dem Ilija Batas Bjelic vom Lehrstuhl für Stromversorgungssysteme der Universität Belgrad vorsteht, will mehr sein als ein Netzwerk, das deutsche Sprache und Kultur fördert. Die Mitgliedschaft soll auch einen ganz persönlichen Nutzen haben: „Wir wollen Seminare und Vorträge anbieten, die den Mitgliedern helfen können, erfolgreich Forschungsanträge zu schreiben und Projekte zu managen“, sagt die Ingenieurwissenschaftlerin Dr. Danica Brzic, die im fünfköpfigen Vorstand das Sekretariat und die PR-Aktivitäten organisiert und mit einem DAAD-Stipendium Auslandserfahrung an der TU Dresden sammelte. Intensivieren könnte sich so auch die Kooperation mit deutschen Wissenschaftlern. Besonders zur Slawistik an der Universität Halle-Wittenberg und zur Wildökologie an der Universität Freiburg gebe es schon gute Verbindungen.

Wichtige Experten für alle Austauschfragen

Da die Alumni Bildungs- und Gesellschaftssysteme zweier Staaten kennen, sind sie für den DAAD wichtige Experten für alle Austauschfragen zwischen Deutschland und ihrem Heimatland. Beim neuen serbischen Alumni-Verein kommt noch eine Besonderheit hinzu: „Es sind fast ausschließlich PhD-Studenten im Vorstand aktiv“, sagt Bettina Wenzel, die seit Herbst 2013 das DAAD-Informationszentrum in Belgrad leitet und sich für die Gründung des Vereins eingesetzt hat. Von Vorteil sei das etwa bei Informationsveranstaltungen für ein Studium in Deutschland. „Die Alumni können glaubwürdig Informationen aus erster Hand an Studieninteressierte weiterreichen, dafür sind sie wichtige Ansprechpartner“, sagt Wenzel. Wichtig sei das auch, weil das Interesse an Deutschland sehr groß sei. Deutschland rangiert unter den Top-5-Zielländern für serbische Studierende. Rund 600 von ihnen gingen im Jahr 2013 mit DAAD-Förderung an eine deutsche Hochschule.

Vielfältiges Programm geplant

Dem Belgrader Alumni-Verein sind mittlerweile 20 ehemalige DAAD-Stipendiaten beigetreten. Sie kommen aus allen Wissenschaftsdisziplinen. Eine von ihnen ist Dr. Dragana Grbic, die am Institut für Literatur und Kunst der Universität Belgrad forscht und lehrt. Ihre Doktorarbeit führte sie an das Interdisziplinäre Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung und an das Seminar für Slawistik der Universität Halle-Wittenberg. Die Sprachwissenschaftlerin betont die Bedeutung von DAKUB: „Die Mitgliedschaft in diesem intellektuellen Netzwerk kann mir interessante berufliche und persönliche Begegnungen mit DAAD-Alumni im ganzen Land bieten.“

Möglich machen sollen diese Kontakte eine Reihe von Veranstaltungen, die die vom DAAD, der Deutschen Botschaft in Serbien sowie vom Belgrader Goethe-Institut unterstützte Alumni-Vereinigung plant. Monatliche Treffen, die Zusammenarbeit mit einem weiteren Alumni-Verein in Novi Sad und deutsch-serbische Kulturveranstaltungen stehen dabei ebenso auf der Agenda wie wissenschaftliche Vorträge zu Themen wie den Erneuerbaren Energien.  

Benjamin Haerdle (28. Januar 2015)